Sonntag, 3. Mai 2015

Hamburger im Harz - Treffpunkt Edelhof


Zufall oder nicht? Der Edelhof in Hörden am Harz hatte heute zum Spaziergang über die Streuobstwiesen und zur Verkostung edler Obstprodukte eingeladen - und sechs von zehn Anwesenden kamen aus Hamburg. Bis auf eine Ausnahme handelte es sich dabei nicht etwa um "normale" Harz-Urlauber sondern um Teilzeit-Harzer. Die Ausnahme ist die Autorin dieser Zeilen - sie hat sich ihren Hauptwohnsitz nach 35 Jahren Hamburg ganz und gar in Wolfshagen im Harz eingerichtet. Gekannt haben wir uns vorher nicht.


Warum zieht es so viele Hamburger/innen in den Harz? Eine der Antworten gaben uns heute die Hamburger Gastgeber auf dem Edelhof, Heike und Christoph Siegert. Sie bewirtschaften den Hof bzw. die dazugehörenden Streuobstwiesen in Teilzeit und ließen uns heute ein wenig hinter die Kulissen schauen. Köstliche Kostproben ihrer Arbeit genossen wir ganz zünftig am fein gedeckten Tisch in der Scheune: viele sortenreine Apfelgelees aus verschiedenen alten Apfelsorten, Apfel-Chutney, Zwetschen- und Holundergelee - alles hausgemacht und alles in Begleitung von diversen Brotsorten aus der Harzer Landbäckerei Friehe in Hörden.


Dermaßen kulinarisch angeregt ließen wir uns nun durch den großen Garten und über die Wiesen führen. Wir lernten allerhand Interessantes und Wissenswertes über den Apfelanbau und alte Apfelsorten mit so wunderbar klingenden Namen wie Schöner von Boskoop, Signe Tillich, Rote Sternrenette, Goldparmäne oder Alkmene. Die Vermehrung, Pflege und Hege dieser Apfelsorten dient hier nicht nur dem Erhalt der Artenvielfalt - auch der Erhalt unserer Gesundheit spielt dabei durchaus eine wichtige Rolle: Alte Apfelsorten sind für viele Menschen eindeutig besser verträglich als die heute weit verbreiteten Neuzüchtungen, denen wichtige Inhaltsstoffe "aberzogen"wurden. Merke: Schnell sich braun verfärbende Äpfel wie zum Beispiel der Boskoop sind oft die verträglichsten (in einem NDR-Beitrag hier auch nachzulesen).


An Wiesenlabkraut, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke oder Gundermann vom überreich gedeckten Tisch der Wiesen naschend und an Zwetschenbäumen, frisch gesetzten Himbeersträuchern und Spalierbirnen in die Scheune zurückspazierend kosteten wir zum Abschluss der herrlichen Exkursion noch einige hochprozentige Obsterzeugnisse: edle Edelbrände vom Edelhof.

Mit einer kostbaren Kiste Apfelsaft von der letzten Apfelernte im Kofferraum, der Vorfreude auf all das reife Obst der kommenden Saison und einem dicken Dankeschön an die Siegerts vom Edelhof für den tollen Sonntag (der im Übrigen mit dem Regen gewartet hat, bis wir alle wieder im gemütlichen Zuhause gelandet waren) wissen wir nun einmal mehr, warum es uns in den Harz und seine Umgebung zieht.


2 Kommentare:

  1. ...sie kann nicht nur trefflich berichten sondern auch fotografieren...siehe diesen
    wunderbaren ! "Apfelblüten-Zweig".
    Ich freue mich auf unser gemeinsames Projekt :

    10 Jahre Slow Food Harz"- eine Liebeserklärung"...liebe Antje.
    Frühe Grüsse
    Doro

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    1. Genau! Wer sich einmal darauf eingelassen hat, dem Harz die schönsten Seiten abzugewinnen, kann nicht anders als Liebeserklärungen zu schreiben und zu fotografieren. Danke für das Kompliment und beste Grüße von Wolfshagen nach Buntenbock!

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