Freitag, 28. April 2017

Runx-Munx und Quatschgenkuchen

Ein kurzweiliger Ausflug in die traditionelle Harzer Küche



Wer kennt Hageltuten, Keileken oder Puttäppel? Schonmal Worschtsupp oder Harzer Knüste probiert? Wie schade, dass die traditionelle Harzer Küche ‒ ebenso wie die wunderbaren plattdeutschen Wörter ‒ beinahe in Vergessenheit geraten sind. 

Wir von Slow Food Harz und der Kreisvolkshochschule Goslar haben uns deshalb zusammen mit 20 sehr interessierten Teilnehmer(inne)n auf einen Ausflug in die kulinarische und sprachliche Vergangenheit des Harzes begeben - bzw. ins Polsterberger Hubhaus.

In der heutigen Zeit, in der wir uns mehr und mehr auf die Schätze unserer Region besinnen und wieder lernen, natürliche Lebensmittel im Laufe der Jahreszeiten zu genießen und wir auch das Selbermachen, -kochen und Einwecken neu entdecken, fanden wir den richtigen Zeitpunkt für “Runx-Munx und Quatschgenkuchen” gekommen. Viele andere fanden das auch, denn über die vorgesehene Höchst-Teilnehmerzahl hinaus mussten noch zahlreiche Harzfreunde und -freundinnen auf der Warteliste ausharren. Und da harren Sie noch heute, denn wir waren tatsächlich restlos ausgebucht. (Wir hoffen, wir sehen uns bei späterer Gelegenheit!)

Antje Radcke von Slow Food Harz erzählte unterhaltsame Geschichten rund um die kulinarischen Sitten und Gebräuche längst vergangener Zeiten, berichtete von Rezepten, die heute in Vergessenheit geraten sind und die zum Teil auch deshalb nicht mehr nachgekocht werden, weil wir bestimmte Geschmacksnoten “verlernt” haben ‒ oder wie steht es mit Ihrer Lust auf Vogelbeermarmelade? Und sie stellte typische Zutaten der traditionellen Harzer Küche vor, die auch heute noch - inzwischen weitgehend unbeachtet - in unserer Region wachsen oder wieder angebaut, gezüchtet, erzeugt werden.

Beate Engel, die Wirtin des Polsterberger Hubhauses und ebenfalls bei Slow Food Harz aktiv, hatte für uns zum krönenden Abschluss der Veranstaltung eine Auswahl kulinarischer Spezialitäten der traditionellen Harzer Küche zum Kosten, Schmecken und Genießen zubereitet. So manche/r Teilnehmer/in hat hier tatsächlich neue Geschmackserlebnisse erfahren, z.B. in Form der süßfruchtigen Brotsuppe (ohne Stücke!), der Frühlingskräutersuppe (mit Köstlichkeiten direkt aus der Natur), dem Ziwwelklump, dem Würzfleisch oder der süßen Kartoffeltorte. Ein Hoch auf die Köchin!

Es war ein sehr anregender Abend, zu dessen Gelingen selbstverständlich auch die engagierten Teilnehmer/innen durch ihr Wissen und ihre Erfahrung beigetragen haben. Herzlichen Dank dafür!