Mittwoch, 3. Oktober 2018

Der Harz: Nichts für Suppenkasper


In einer Region, in der die einfache Bevölkerung sich beim Kochen dessen bedienen muss, was Jahreszeiten, Natur und Geldbeutel gerade zu bieten haben, wundert es nicht, dass auch Suppen in allen Variationen zum täglichen Speiseplan gehörten. Denn Suppen (oder Eintöpfe) haben den Vorteil, dass sich darin alles Mögliche zu einem Gericht vereinen lässt. Die bekanntesten Suppen sind sicher Schiebensupp (auch Köhlersuppe) und Runx Munx. Die Schiebensupp war in der ärmlichsten Version eine Wassersuppe mit Rindertalg und hineingebrockten Brotscheiben (Schieben) ‒ je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit ergänzt durch Pilze, Bärlauch, Kräuter oder Beeren, an guten Tagen auch mal durch Ei, Kohl, Zwiebeln oder Kartoffeln, ganz selten durch Fleisch. Heutzutage also eigentlich eine wunderbare Vorlage für eine regional und saisonal ausgerichtete Suppe (es muss ja nicht mit Rindertalg sein). Das berühmte Runx Munx hingegen ist ein reichhaltiger Eintopf auf der Grundlage von Kohl, Steckrüben und Schweinebauch ‒ Wurst, Kartoffeln, weiteres Gemüse und Zwiebeln durften das Ganze bereichern. Gewürzt wurde mit heimischen Gewürzen wie Wacholder und Majoran. Das Rezept für eine modern interpretierte Version von Runx Munx gibt es hier >>


Auch süße Suppen standen auf dem Speisezettel. Hatte die Natur reichlich Beeren und Früchte zu bieten, wurden warme Gerichte eben auch aus Beeren und Früchten gekocht. Äpfel, Hagebutten oder Holunder landeten dann gern im Suppentopf ‒ auch aus heutiger Sicht sicher einen kulinarischen Versuch wert.


Es folgen:
  • Der tierische Reichtum des Waldes - ehemals nur für Reiche
  • Der Harz: Ein Paradies für Freunde der deftigen Wurstspezialitäten
  • Eine Erfindung der Neuzeit: Das Blaubeerschmandschnitzel
  • Literaturtipps und passende Buchempfehlungen zum Thema
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